Ein Paar hat geheiratet.

Warum die Hochzeit kein besonderes Datum braucht

Warum Schnapszahl-Termine nicht die beste Wahl sind.

An einem besonderen Datum zu  heiraten – das ist der Traum vieler Paare. In Österreich war in diesem Jahr etwa der 2.5.2025 besonders beliebt. "Sieben Paare haben allein in Eisenstadt geheiratet. Wir waren komplett voll", verrät Ingrid Schwarz, Präsidentin des Fachverbands der österreichischen Standesbeamtinnen und -beamten. Im Durchschnitt werden vier Paare getraut. 

Ähnlich war es in Wien: 44 Paare gaben sich am 2.5.2025 das Ja-Wort. Eigentlich wäre auch der 25.5.2025 ein beliebtes Hochzeitsdatum. Doch in Österreich haben die Standesämter an Sonn- und Feiertagen geschlossen. Um sich ein spezielles Datum sichern zu können, ist es ratsam, sich schon Monate vorher darum zu kümmern. "In Wien muss man oft ein halbes Jahr im Voraus reservieren. Aus diesem Grund heiraten viele Wiener lieber in den umliegenden Bundesländern. Dort geht es schneller", sagt Schwarz, die in Eisenstadt auch als Standesbeamtin tätig ist. 

Dass sich viele Menschen an einem besonders einprägsamen Datum   trauen lassen wollen, verwundert nicht: "Bei der Trauung muss alles perfekt sein – nicht nur die Location oder das Hochzeitskleid. Auch das Datum ist vielen wichtig. Das hat auch damit zu tun, dass man es sich besser merken kann", so Schwarz.

Mehr Scheidungen

Allerdings ist "die Scheidungsrate an solchen Daten tendenziell höher", gibt sie zu bedenken. Die Standesbeamtin bezieht sich dabei auf eine Studie, mit der Wissenschaftler der Universität Melbourne im Jahr 2016 aufhorchen ließen. Sie hatten die Ehe- und Scheidungsregister in den Niederlanden über einen Zeitraum von 14 Jahren verglichen und stellten fest, dass Ehen, die an einem speziellen Tag geschlossen wurden, ein deutlich höheres Scheidungsrisiko hatten. 

Die Studie ergab, dass eine Trennung um 18 Prozent wahrscheinlicher ist, wenn der vermeintliche Bund fürs Leben an einem Tag mit einer Schnapszahl, wie dem 9. 9. 1999 oder dem 22. 2. 2022, geschlossen wurde. Der Grund: Paare, die auf Zahlenspiele zurückgreifen, verfügen oft nicht über viele Gemeinsamkeiten. Schon jetzt ist klar: Nächstes Jahr werden viele Paare am 2.6.2026 sowie am 26.6.2026 heiraten wollen.

Liisa Mikkola

Über Liisa Mikkola

Digital Producer bei freizeit.at, dem Digitalformat der KURIER freizeit.

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